Die derzeit ältesten
verfügbaren Notizen zu „Noussedlicz“ stammen aus dem Jahr
1374 und finden sich im Kloster-Zinsbuch von
Marienstern. Andere Forscher sprechen von einer Erst-Erwähnung im Jahr
1225. Es wird aber davon ausgegangen, dass
Rothnaußlitz schon vor dem Jahr 1000 gegründet wurde.
Die fruchtbare „Wölkauer
Lößplatte“ - zwischen dem nördlichen Klosterbergfuß und dem Spittwitzer Engtal -
gab Siedlungspionieren ausreichende Perspektiven. Unter dem späteren Rittergut
von Rothnaußlitz wird eine wehrhafte Wasserburg als Ursprung des Ortes vermutet.
Der
1414 und 1432 erwähnte Herren- bzw.
Rittersitz bekräftigt diese Überlegungen. Ab dem 16. Jahrhundert wird in den
Aufzeichnungen vom „Rittergut“ gesprochen. Ein Lehnbrief aus dem Jahr
1653 nennt folgende Gebäude und Privilegien
des Rothnaußlitzer Rittergutes: den Rittersitz, das Vorwerk, ferner Triften und
Triftgerechtigkeit, freie Schäferei und Schaftrift auf die benachbarten
Medewitzer Felder sowie freies Brauwerk auf je einem Kretscham in Rothnaußlitz
und Stacha. Der Herrschaft war selbstverständlich kostenlos auszuschenken!
Der Ort selbst
entstand aus einem Rundweiler. Um 1580 ernährte die Ortsflur drei „Besitzende“
und acht Kleinlandwirte. Bis 1780 kamen die großen Anteile in eine Hand, die
acht Kleinlandwirtschaften blieben erhalten. Die Zahl der Häusler stieg in
diesem Zeitraum von neun auf 28. 1842 betrug die Ortsflurfläche dann 306 Hektar.
Das
stattliche Herrenhaus in Rothnausslitz bei Bischofswerda bildet den Kopf
eines Vierseitenhofes. Der Hof wird durch einen kupfergedeckten Taubenschlag
geschmückt. Angegliedert ist ein englischer Park. Vor dem Rittergut
existierte am Ort bereits eine mittelalterliche Wasserburg. Das
Herrenhaus stammt aus dem Jahr 1771 und wurde unter Carl Christoph von
Nostitz errichtet. Noch heute weist ein sandsteinernes Wappen am Eingang
darauf hin. Johanna von Brescius liess das Herrenhaus 1828 zum heutigen
Aussehen
verändern. 1902 wurde unter dem Gutsherrn Paul Stein die grosse Freitreppe
an der Hofseite erneuert. Diese prägt das Äußere des Hauses nachhaltig. 1945
wurde das Gut enteignet und Wohnungen, sowie eine Bücherei im Haus
untergebracht. Noch heute befinden sich im Herrenhaus Wohnungen. |